Ablauf eines galladoornischen Ritterschlages

Vorraussetzungen/Ablauf:

  1. Der Knappe habe die Fähigkeiten eines Ritters während seiner Ausbildung erlernt.
  2. Der Rittervater halte seinen Schützling für würdig und schlage ihn dem Ritterrat für den Ritterschlag vor.
  3. Jeder Ritter der Runde habe ein Einspruchsrecht.
  4. Der Knappe werde von der Ritterrunde dem König für den Ritterschlag vorgeschlagen.
  5. Der König habe ein Einspruchsrecht.
  6. Der Ritterschlag werde durch den König, den Rittervater und zwei ritterliche Bürgen durchgeführt.

Der Ritter bekommt beim Ritterschlag verliehen:

  1. Das Kettenhemd mit Gürtel und Schwertgehänge durch den Rittervater
  2. Das Schwert durch den ersten Bürgen
  3. Den Wappenschild mit dem neuen, eigenen Wappen durch den zweiten Bürgen
  4. Die Wappenkette durch den König

Ablauf:
Der Knappe begebe sich alleine und im Büßergewand an einen abgeschiedenen Ort, um sich von nichts ablenken zu lassen, während er sich auf seinen neuen Lebenswandel vorbereitet.Dort warte er, bis ihn sein Rittervater abholt.
Der König nebst der beiden Bürgen erwartet die Zeremonie im Thronsaal.
Während der Knappe vor der Tür wartet, tritt der Rittervater ein und spricht:
„Ich, …, Ritter des Reiches Galladoorn, bringe euch einen, der sich für würdig hält, im Zeichen des Reiches als Stütze der Krone, mit seiner Person den Ruhm der Ritterschaft zu mehren.“
König (zu Rittervater): „So tretet neben mich,“
(zum Saal) „und lasst ihn herein!“
Der Knappe tritt ein und bleibt am Eingang stehen.
König: „Wer ist es, der den Anspruch erhebt, den Ruhm meiner Ritterschaft zu mehren?“
Knappe: „Name, Eltern, Titel, Knappe im Dienste des Ritters …“
König: „So tretet näher. Ich werde urteilen.“
Der Knappe tritt in die Mitte des Saales.
König: „Dann tragt aus eigenem Munde vor, was ihr für das Reich von der Krone fordert!“
Knappe: „Schlagt mich zum Ritter!“
König: „Was rechtfertigt eure Forderung?“
Knappe: „Ich habe in Demut gedient und die Tugenden der Ritterschaft erlernt.“
König: „Wer kann euch dies bezeugen?“
Der Rittervater tritt vor: „Ich war es, dem er diente, ich nahm ihn auf und unterwies ihn in den Tugenden und Pflichten der Ritterschaft.“
König: „So hat er gelernt, was wahre Treue einem Ritter bedeutet?“
Rittervater: „Ja, das hat er.“
König: „So weiß er um die Ehre als hohes Gut der Ritterschaft?“
Rittervater: „Ja, das weiß er.“
König: „Er kennt die Tapferkeit, mit der er dem Feind ins Antlitz schaut?“
Rittervater: „Ja, die kennt er.“
König: „Ist ihm bewußt die Wehrhaftigkeit, zu der ihn des Reiches Schutz verpflichtet?“
Rittervater: „Ja, sie ist ihm bewußt.“
König: „Erkannte er, daß Aufrichtigkeit aus Wort und Tat des Ritters spricht?“
Rittervater: „Ja, er erkannte.“
König: „Ward ihm gelehrt, daß Gerechtigkeit das Handeln des Ritters bestimmt?“
Rittervater: „Ja, das ward es.“
König: „So hat er gelernt, daß es Demut ist, die den Ritter ziert? Demut, seinem Stand und seinen Tugenden, Demut den Damen und dem Adel, Demut dem Volke und den Seinen gegenüber?“
Rittervater: „Ja, all das hat er an meiner Seite gelernt.“
König: „Also hat er durch euch die Grundfesten der Ritterschaft erlernt.“
Der Rittervater tritt zurück.
König: „Doch besitzt ihr auch das Herz, einzustehen, für das, was ihr gelernt?“
Knappe: „Dafür stehe ich mit meinem Leben.“
König: „Wer kann euch hierfür bürgen?“
Der erste Bürge tritt vor, neben den Knappen.
Bürge 1: „Ich, …, Ritter des Reiches Galladoorn, verbürge mich mit meinem Namen.“
König: „Und besitzt ihr auch die Fähigkeit, das zu verteidigen, was euch leitet?“
Knappe: „Dies lehrten mich die Ritter des Reiches.“
König: „Wer kann euch hierfür bürgen?“
Der zweite Bürge tritt vor, neben den Knappen.
Bürge 2: „Ich, …, Ritter des Reiches Galladoorn, verbürge mich mit meinem Namen.“
König: „So ist eure Forderung rechtmäßig. Nun tretet vor mich hin, und beugt das Knie als Knappe vor der Krone Galladoorns! Empfangt nun aus den Händen der Ritterschaft die Symbole ihres Standes!“
Rittervater: „Lasst mich euch anlegen ehernes Rüstzeug, zu eurem und des Reiches Schutze.“
(Rittervater zieht ihm das Kettenhemd an, Bürgen reichen Gürtel und Schwert-Gehänge)
Bürge 1: „Nehmt aus meinen Händen das Schwert als Zeichen unseres Standes, zu streiten wider die Feinde des Reiches und zu wahren die Tugenden und das Gesetz!“
(Bürge 1 gibt ihm das Schwert, Knappe greift an der Klinge zu, den Griff nach oben.)
Bürge 2: „Erhaltet von mir nun den Schild, geziert mit eurem Wappen und dem des Reiches als Zeichen des gerechten Schutzes in eurem Namen.“
(Bürge 2 legt ihm den Schild an den Schildarm an.)
Rittervater (zu König): „Er ist bereit.“
Rittervater und Bürgen treten zurück.
König: „Schwört ihr, ehernes Rüstzeug anzutun, wann immer euch das Reich zum Kampfe ruft?“
Knappe: „Ich schwöre.“
König: „Schwört ihr, euer Schwert nur zu gebrauchen nach den Prinzipien der Ritterschaft?“
Knappe: „Ich schwöre.“
König: „Schwört ihr, den Schild einzusetzen zum Schutze des Reiches und der Bedürftigen?“
Knappe: „Ich schwöre.“
König hängt ihm die Wappenkette um.
König: „So tragt von nun an diese Kette als Zeichen eurer Verbundenheit mit der Eiche Galladoorns! Gebt mir euer Schwert!“
König nimmt Schwert am Griff.
König: „Kraft der mir verliehenen Krone schlage ich euch … zum Ritter des Reiches Galladoorn.“
König berührt linke Schulter, rechte Schulter und Kopf mit dem Schwert.
König: „Erhebt euch , Ritter ..!“
Knappe erhebt sich.
König: „Von nun an sei euer Name Ritter……von….. Euer Name und Titel werden verzeichnet in den Chroniken des Reiches. Ihr seid nunmehr Teil der Ritterschaft und eurerseits berechtigt und verpflichtet Knappen aufzunehmen und zu künftigen Rittern des Reiches zu erziehen. Ein Hoch auf Ritter …!“
Die Ritterschaft: „Hoch! Hoch! Hoch!“
Ritter: „Ein Reich …“
Die Ritterschaft: „… und ein Wille!“