Der Knappenschwur im Lande Galladoorn
Der Knappe tritt vor seinen künftigen Rittervater und spricht folgende Worte:
Meine Augen vermögen nicht
Den rechten Pfad zu sehen und ihm zu folgen
Mein Körper vermag nicht
Die Feinde zu zerbrechen, die der Tugend trotzen
Meine Ohren vermögen nicht
Die Wahrheit zu vernehmen und von ihr zu künden
Meine Zunge vermag nicht
Gerechtigkeit zu sprechen, die die Zier des Reiches ist.
Der Rittervater spricht folgende Worte:
So lass mich deine Augen öffnen
Auf daß du erkennst, was Recht und Billig.
Lass mich dir laufen lehren
Auf daß du dereinst deinen Platz einnimmst in den Reihen des Reiches
Lass mich deine Ohren öffnen
Auf daß du dich niemals einem rechten Ansinnen verschließt
Lass mich dir sprechen lehren
Auf daß von Weisheit und Gerechtigkeit dein Wort getragen sei.
Der Knappe kniet nieder und erwidert:
Ich will dich ehren
Wie ich dereinst meine Eltern ehrte
Ich will mein Denken und meine Tat
Nach deinem Vorbild richten
Ich will dir folgen
Und meine Pflicht tun bis in den Tod
Deine Tugenden
Sollen die Grundfeste meines Daseins werden.
Der Rittervater legt die Hand auf den Kopf des Knappen und antwortet:
So werde ich für dich einstehen
Wie dies dereinst deine Eltern taten
Ich werde dich lehren
Was mir bisher zum Ruhm gereicht
Ich werde dich achten
Und dich schützen bis in den Tod
Meine Tugenden sollen die Grundfeste deines Daseins werden.